Artikel zu Wikipedia

WIKIPEDIA UND SEIN UNGREIFBARES PERSONAL

Im April 2016 geschah es mir beim Googeln, auf einen signaturlos bei Wikipedia deponierten und mit „Alexander Perrig“ überschriebenen Artikel zu stoßen. Da dieser nebst reichlicher Fehlinformation auch schieren Blödsinn präsentiert, bat ich die Redaktionen von Wikiped- und Wikimedia Deutschland e.V., ihn zu löschen. Die Wikimedia- verwies mich auf die Wikipedia-Redaktion und diese verwies auf die Möglichkeit, Bemäkeltes eigenhändig zu entmäkeln. Löschen sei unmöglich, da Wikipedia-Artikel, einmal geboren, das Recht auf ewiges Leben besäßen.

Im Frühling 2017 war Zeit, gemäß der Empfehlung zu handeln. Ausgestattet mit etwas frisch erworbenem Know-how, begab ich mich hinter die Kulissen der geheimen wikipedialen Administratorengesellschaft. Und wurde freundlich empfangen von einem Jungen namens SDKmac. Nachdem Wortlaut und Begründung meines Begehrens formuliert waren, übergab mich SDKmac dem Administrator PasseVivant, der sich, um seine Bedeutung zu unterstreichen, zeitweilig auch als PasséVivant, d.h. als lebend begrabenen Franzosen zu erkennen gab. Dieser befahl, auf Plattform „Diskussion“ oder „Spielwiese“ zu schreiben, was zu bemäkeln sei und entmäkelt werden soll. Nachdem ich mit dem Gewünschten fertig war und zum Ausgang strebte, erschien auf jeder Plattform ein Kästchen mit der beängstigenden Nachricht: „Deine Angaben werden eventuell gelöscht“. Sie wurden es drei Wochen lang. PasseVivant alias Passé ließ Änderungen an dem Artikel nicht zu. Anscheinend war und ist er bis über die Ohren in diesen verliebt.

Im Juni 2017 wandte ich mich an einen im Umgang mit wikipedialem Geheimpersonal erfahrenen Juristen mit der Bitte, wenn schon nicht die ersatzlose Löschung des  Artikels, so doch wenigstens eine von Blödsinn gereinigte Version desselben zu erwirken. Tatsächlich gelang es ihm, als PasseVivant seiner Konservierungsmanie kurzzeitig müde geworden war, das minimalistische, aber wenigstens geruchlose Artikelkapitel „Leben“ mit Substanz anzureichern. Allerdings gelang ihm das erst, nachdem er die überflüssigen, vom wikipedialen Korinthenkacker aber angeforderten Beweise dafür geliefert hatte, dass Perrig nicht irgendwann im Jahr 1930, sondern am 8. März desselben geboren und nicht irgendwann, sondern 1995 emeritiert worden war, und dass er danach nicht einfach gestorben, sondern nach Frankfurt umgezogen und dort nicht einfach verfault war, sondern an der Goethe-Universität Seminare durchgeführt und in Hamburg eine Vertretungs- und in Jena eine Gastprofessur wahrgenommen hatte.

Nach dieser Sisyphosarbeit musste auch der geduldige Helfer kapitulieren. Der unsterblich verliebte Administrator stellte sowohl das Artikelkapitel „Kontroversen“ als auch das mit sieben von Perrigs 48 Publikationstiteln bestückte Kapitel „Veröffentlichungen“ unter Denkmalschutz. Das erstere insofern mit Recht, als Dümmeres in keiner echten Enzyklopädie zu finden und daher denkmalswürdig ist; das letztere mit der Begründung, Wikipedia sei „kein Literaturverzeichnis“, sondern eine „Enzyklopädie“.

In PasseVivants Lieblingsartikel erweist sich schon der allererste Satz als Fehlinformation:

„Alexander Franz Xaver Perrig (* 1930 in Luzern) ist ein aus der Schweiz stammender Kunsthistoriker, der überwiegend an deutschen Universitäten lehrte.“ Der reale Träger dieses Namens lehrte nicht „überwiegend“, sondern ausschließlich an deutschen Universitäten.

Ehe der hilfswillige Jurist intervenierte, folgten dem misslungenen Initialsatz im Kapitel „Leben“ die vier folgenden, aus informativeren Internet-Artikeln eiligst zusammengeschusterten Sätze:

„Perrig studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie in Basel, Rom und Salamanca. Er legte 1967 an der Universität Hamburg die Habilitationsschrift Probleme der Handzeichnung: Ein Beitrag zur kunstwissenschaftlichen Grundlagenforschung vor. Perrig war Professor für Kunstgeschichte an den Universitäten Hamburg (1972-1980), Marburg (1980-1985) und Trier (von 1985 bis zur Emeritierung). Im Jahr 2002 wurde ihm zu Ehren eine Festschrift veröffentlicht.“

Perrigs „Leben“ endete also mit dem Erhalt einer „Festschrift“. Von Rechts wegen müsste es allerdings schon vor diesem Erhalt geendet haben und müsste die „Festschrift“ eine Grabbeigabe sein. Denn zu Lebzeiten verbat sich Perrig in Lobeshymnen ausartende Literatur und hat denn auch Gottseidank nie solche bekommen. Was der auf Ungenau spezialisierte Schreiberling schrieb und in der zugehörigen Anmerkung 1 zementierte („Barbara Hüttel/Jeanette Kohl:  Re-Visionen. Zur Aktualität von Kunstgeschichte. Festschrift für Alexander Perrig, Berlin 2002“), ist in Wirklichkeit ein fünfzehnteiliger, auf nichts als Kunst fixierter Sammelband, betitelt RE-VISIONEN – Zur Aktualität von Kunstgeschichte, herausgegeben von Barbara Hüttel, Richard Hüttel und Jeanette Kohl. Wer Augen hat, um zu sehen, kann es u.a. auch dem hier abgebildeten Bucheinband ablesen.

Das dem Kapitel „Leben“ folgende längste, von PasseVivant unter Denkmalschutz gestellte Kapitel „Kontroversen“ besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil besagt:

„In seiner Forschung beschäftigt sich Perrig v.a. mit Zeichnungen der Renaissance, und hier besonders mit denen Michelangelo Buonarottis [gemeint: Buonarrotis]. Seine Arbeitsergebnisse gelten als umstritten und stießen in der Fachwelt auf teilweise heftigen Widerspruch: Perrig entwickelte ein Konzept zur Analyse von Zeichnungen, dessen Anwendung ihn dazu führte, die Anzahl der Zeichnungen, die eindeutig der Urheberschaft Michelangelos zuzuschreiben sind, drastisch zu reduzieren. Weil die betroffenen Werke dadurch auch im finanziellen und ideellen Wert sinken würden, wird die Debatte möglicherweise auch von wirtschaftlichen Interessen beeinflusst.“

Dass Perrig ein „Konzept zur Analyse von Zeichnungen“ entwickelt hatte, „dessen Anwendung“ ihn daran hinderte, „eindeutige“ Michelangelo-Zeichnungen Michelangelo zuzuschreiben, war dem wortkargen Schreiber wohl von einem geschwätzigen Anonymus, der es vom Hörensagen wusste, hinterbracht worden. Jedenfalls zog der Schreiber aus dem Gerücht den überzeugenden Schluss, dass es keines solchen „Konzeptes“ bedarf, um „eindeutige“ Michelangelo-Zeichnungen Michelangelo zuzuschreiben. Erstaunlicherweise aber soll die „Fachwelt“ auf Perrigs verirrtes „Konzept“ nicht nur mit bloß „teilweise heftigem Widerspruch“, sondern unnötigerweise auch mit „Debatte“ reagiert haben. Einer „Debatte“, die sich offenbar abspielte zwischen einem echten Kenner der „eindeutig der Urheberschaft Michelangelos“ zuzuschreibenden Zeichnungen sowie des definitiv hohen „finanziellen und ideellen Wertes“ derselben einerseits und dieser oder jener von Perrigs „Konzept“ infizierten Person, die ohne Organ für solche Werte aufgewachsen sein muss, weil sie „eindeutige“ Michelangelo-Zeichnungen statt zu- abschreibt, andererseits.

Diese überflüssige Art von „Debatte“ exemplifiziert der wikipediale Schreiberling mit einem durch Vereinsamung hervorgehobenen und das Mikrokapitel „Kontroversen“ triumphal abschließenden Satz:

„So kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen, wie zum Beispiel im Jahr 2009 zwischen Martin Sonnabend, einem der Leiter der Graphischen Sammlung am Frankfurter Städel-Museum, und der Kunsthistorikerin Christine Demele, die den Positionen Perrigs folgt.“

Anlässlich der Niederschrift dieses wie aus einem zweiten Hirn gewachsenen Satzes hatte der in Mikroportionen denkende Schreiber vermutlich gedacht, seiner des Deutschen mächtigen Leserschaft seien Christine Demele und Martin Sonnabend ebenso vertraut wie heutzutage Angela Merkel und Recep Tayyip Erdogan. Andernfalls hätte er ja auf den naheliegenden Gedanken kommen können, dieser Leserschaft wenigstens zu erklären, wieso es denn zwischen der durch Perrigsche Fakes verwirrten Frau und dem mannhaften Kenner „im Jahr 2009“ zu einer „Auseinandersetzung“ kam. Das aus des Schreibers Kleinhirn gepresste Satzunikat ins Leere zu hängen, zeugt jedenfalls nicht von historiographischer Größe. Eher denunziert es den Schreibfaulen als ein Subjekt, das Kopf und Schnabel aus Lichtscheu in den Sand zu stecken pflegt.

Christine Demele ist nun einmal nicht einfach eine „Kunsthistorikerin…, die den Positionen Perrigs folgt“. Sie ist vor allem diejenige junge, hochbegabte, in Jena von Franz-Joachim Verspohl (+ 4. Februar 2009), dem Ordinarius für Kunstgeschichte und profunden Michelangelo-Kenner ausgebildete Zeichnungsspezialistin, deren Bearbeitung der italienischen Zeichnungen aus Goethes Sammlung in Weimar im Jahr 2007 mit dem Dr.-Heinrich-Weber-Preis und deren im Jahr 2012 erschienene Dissertation über Dürers Nacktheit. Das Weimarer Selbstbildnis mit dem Wolfgang-Ratjen-Preis 2013 ausgezeichnet wurden.

Auch Martin Sonnabend ist nicht nur „einer der Leiter der Graphischen Sammlung am Frankfurter Städel-Museum“. Bevor er dies 1989 wurde, war er der Verfasser einer 1988 gedruckten Dissertation über den auf Tierskulpturen spezialisierten Bildhauer Antoine-Louis Barye (1795–1875). Als Leiter der Graphischen Sammlung hatte er mit Zeichnungswissenschaft fast zwanzig Jahre lang so gut wie nichts am Hut, da er sich ab 1990 lieber als Schauspieler und Regisseur am nicht-professionellen Frankfurter Kellertheater profilierte und die Betreuung der Graphischen Sammlung lieber seiner Kollegin, der versierten Zeichnungsspezialistin Jutta Schütt (+ 15. Oktober 2016) überließ. Die große Stunde schlug ihm erst, als er am 6. März 2009 eine selbst kuratierte und von einem halbwegs selbst verfassten Katalog sekundierte, mit 24 Exponaten bestückte Michelangelo-Ausstellung eröffnen durfte.

Es war diese vorletzte und kleinste von den über zwanzig Michelangelo-Zeichnungsausstellungen, die zwischen 1988 und 2010 in Europa, den USA und Kanada über die Bühne gingen, was zu der „Auseinandersetzung“ zwischen Sonnabend und Demele führte. Genauer gesagt: es war Demeles am 15. Mai 2009 im Online-Portal Sehepunkte erschienene, ebenso scharfe wie fundierte Kritik von Sonnabends Ausstellung und Katalog.

Ausstellung und Katalog kamen zweisprachig daher – MICHELANGELO – Zeichnungen und Zuschreibungen – Drawings and Attributions. Dieser Titel könnte über jeder dem Zeichner Michelangelo gewidmeten Ausstellung und auf jedem zugehörigen Katalog stehen. Denn es hat noch nie eine Ausstellung gegeben, deren Exponate lauter lupenreine Erzeugnisse von Michelangelos Hand waren. Auch wenn ein Ausstellungsmacher seine Blätter-Herde als vollständig im Michelangelo-Stall gezüchtete Produkte des Genies deklarierte, konnte er nicht verhindern, dass ein Teil dieser Edelrassigen anderswo als Bastarde aus kleineren Ställen nachgewiesen sind, und dass es folglich auch in seiner Ausstellung nicht nur um ein und dieselbe, sondern um verschiedene Zuschreibungen geht. Nie aber kam ein Zeichnungs-Ausstellungs-Macher vor 2009 auf die Idee, diese Binsenweisheit in den Ausstellungs- und Katalog-Titel aufzunehmen. Wer solches tat, konnte nicht das Selbstverständliche meinen. Er meinte mit dem einzigartigen Titel MICHELANGELO – Zeichnungen und Zuschreibungen – Drawings and Attributions: In meinem, des Kurators Katalog, werden zwei Sorten von Zuschreibungen abgehandelt: die guten, auf dem „neuesten internationalen Forschungsstand“ stehenden und dem „finanziellen und ideellen Wert“ des Zugeschriebenen entsprechenden einerseits und die miserablen, den aktuellen „Forschungsstand“ ebenso wie die „finanziellen und ideellen Werte“ missachtenden andererseits.

Sonnabends Katalog folgt selbstverständlich ganz anderen „Positionen“ als dem  von der „Fachwelt“ zum Teufel gewünschten Perrigschen „Konzept“. Seine Gewährsmänner sind die englischen Repräsentanten des „neuesten internationalen Forschungsstands“, die in England als Halbgötter verehrten Michelangelo-Zeichnungs-Spezialisten Hugo Chapman und Paul Joannides. Deren um Quellenaussagen unbekümmerte Autorschaftsdekrete können als „neu“ allerdings nur insofern gelten, als der „neueste internationale Forschungsstand“ eine Wiedergeburt ist die Wiedergeburt des „Forschungsstands“ von vor 1903. Auf diesen vergreisten „Forschungsstand“ musste der „neueste“ ja deswegen rekurrieren, weil die zwischenzeitliche, 1903 von Bernard Berenson (1865–1959) initiierte Forschung sich fast sieben Jahrzehnte lang mehr oder weniger einvernehmlich darauf fixiert hatte, die immense Zeichnungsmasse, die, etikettiert mit „Michelangelo“, ins 20. Jahrhundert gespült worden war, in Spreu und Weizen zu zerlegen, statt das Lob auf ihre angeblich gleichmäßig „hohe Qualität“ zu singen. Das illustre, zeitweilig auch von Christie´s und Sotheby´s geschätzte englische Paar bedurfte wahrhaftig keines „Konzepts zur Analyse von Zeichnungen“, war es ihm doch gegeben, längst widerlegte Michelangelo-Attributionen rhetorisch aufzufrischen und neue aus den Ärmeln der Gefühle zu schütteln. Ihm verdankte Sonnabend nicht nur die Gewissheit, sich auf dem „neuesten internationalen Forschungsstand“ zu befinden, sondern auch das Privileg, seine Ausstellung mit sieben aus dem British Museum und zwei aus der Royal Library in Windsor Castle gekommenen und schon in Joannides´ und in Chapmans Ausstellungskatalogen von 1996 bzw. 2005 abgehandelten Zeichnungsexponaten zu bestücken und am 6. März 2009 sowohl Chapman als auch Joannides in Frankfurt begrüßen zu können.

Natürlich befanden sich auf demselben „internationalen Forschungsstand“ von vor 1903 nicht nur die von Joannides´ Katalog Michelangelo and His Influence – Drawings from Windsor Castle zwischen Oktober 1996 und April 1998 in Washington, Fort Worth, Chicago, Cambridge und London geleiteten Ausstellungen; und nicht nur die nach Chapmans Buch MICHELANGELO Drawings; Closer to the Master von 2005 ausgerichteten Ausstellungen in Haarlems Teyler- und Londons British-Museum. Auf demselben „Forschungsstand“ befanden sich alle zwischen 1988 und 2010 veranstalteten Michelangelo-Zeichnungsausstellungen, angefangen von derjenigen Michael Hirsts in Washington (1988) und deren Fortsetzung im Louvre (l989) bis zu Achim Gnanns MICHELANGELO – Zeichnungen eines Genies in der Wiener Albertina (2010). Sie alle verfolgten ein und dasselbe missionarische Ziel: a) die Kunstwelt über die Vielfalt der Zeichnungsstile des „Divino“ aufzuklären; b) den „finanziellen und ideellen Wert“ von dessen sechs- bis siebenhundert angeblich erhaltenen Blättern zu schützen; c) die über Michelangelos Verbrennungsaktionen klagenden Zeitgenossen der Fake-Produktion zu bezichtigen und d) der ketzerischen Leugnung der Chamäleon-artigen Natur des Zeichners Michelangelo ein für allemal ein Ende zu bereiten.

Der einzigartige Ausstellungsbandwurm war allerdings auch deswegen nötig, weil seit dem Erscheinen von Charles de Tolnays vierbändigem Faksimile-Corpus dei disegni di Michelangelo (1975-80), das, reihum bejubelt, die Rekordmenge von rund 500 Michelangelo-Blättern in Frederick Hartts Katalog The Drawings of Michelangelo (1971) um eine satte Hekatombe übertrumpfte, fast Jahr für Jahr ein neues Michelangelo-Blatt auftauchte, um sich Michelangelos monumentalem Stil-Potpourri zu integrieren. Tolnay, der langzeitige Leithammel der Michelangelo-Forschung, konnte, da 1981 verstorben (* 1899), dieses Wachstum nicht mehr erleben. Er erlebte nur den Triumph über sich selbst, hatte er doch in seiner fünfbändigen Michelangelo-Monographie von 1947-1960 den „Forschungsstand“ von vor 1903 und Michelangelos Chamäleon-Natur ignorierend, nicht einmal die Hälfte der heutigen Blätterhekatomben dem „Göttlichen“ zuzuschreiben vermocht.

Doch zurück zum Wikipedia-Elaborat. Dass dessen Verfasser, PasseVivants vergöttertes Idol, so tut, als wäre Christine Demele die weltweit einzige Person, die sich erfrechte, Sonnabend, diese quasi über Nacht zum Besitzer „außerordentlicher Kennerschaft“ (Sonnabend über Sonnabend)¹ herangereifte Kapazität zu kritisieren, entspricht zwar seiner Faktenscheu, kann deren Grund aber schlecht verschleiern.  Demele war anno 2009 eine außerhalb von Jena und Weimar noch so gut wie unbekannte Person.  Der Schreiber konnte sie umstandslos als das Hündchen, das den Mond anbellt,  präsentieren. Das wäre ihm schwerlich gelungen, hätte er auch die Namen  der beiden in bildender Kunst bestens bewanderten Journalistinnen genannt, die Sonnabends Ausstellung und Katalog lange vor Demele zerpflückten. Konstanze Crüwell, die Verfasserin der kurzen, aber schwergewichtigen Rezension, die am 28. April 2009 unter dem Titel „Wie Michelangelo sich wundersam vermehrt“ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Seite 41) erschien, wird von der großen  FAZ-Leserschaft seit Jahrzehnten bewundert ob ihrer ebenso präzisen wie unerschrocken kritischen Beiträge. Und auch Kia Vahland, die Feuilleton-Redaktorin der Süddeutschen Zeitung und Dozentin an mehreren Universitäten, war zur Zeit ihrer eine Woche vor Crüwells Rezension erschienenen Sonnabend-Schelte für Deutschlands Kunstwelt längstens ein Begriff.

Sie ist es heute sogar in England – dank ihres am 2. Oktober 2015 erschienenen und 2016 mit dem Michael-Althen-Preis der FAZ gekrönten SZ-Artikels „Meister, die vom Himmel fallen“. Anlass zu dieser glänzenden Satire auf die Kunst der englischen Kennerschaftsvirtuosen, obskure Ware zu finanziell und ideell millionenwertigen „Leonardos“, „Raffaels“ und „Michelangelos“ zu nobilitieren, war jener denkwürdige Sommertag von 2015, an dem sich die von Paul Joannides geladene Kenner-, Sammler- und Professoren-Elite zu Cambridge in einem College-Theatersaal versammelt hatte, um die Zuschreibung eines erstmals im 19. Jahrhundert aktenkundig gewordenen, grob bemuskelten bronzenen Panther-Reiterpaars an Michelangelo zu feiern.

Geärgert hatte Vahland die englischen Zuschreibungsenthusiasten übrigens schon 2011, dem Jahr, in dem am 5. Juni bei Christie´s in London ein mit angeblichen Vorstudien zu Michelangelos Kolossalkarton der Badenden Soldaten besetztes Blatt für 3´177´250 Pfund ersteigert worden war. Vahland reagierte darauf am 16. Juni in der Süddeutschen Zeitung mit einem kleinen, aber feinen Sketch, dessen Titel – „Angeblicher Michelangelo bei Christie´s: Großer Nacken, kleiner Po“ – auf die unübersehbare Disproportioniertheit der Figuren anspielt. Dass diese von dem Miniator Don Giulio Clovio, dem „neuen und kleinen Michelangelo“ (Vasari) stammen, war damals Vermutung. Seit 2014 kann es als sicher gelten. Denn Clovio hatte Bastiano da Sangallos (1481–1551) berühmte, weil einzige vollständige Kopie nach Michelangelos Karton nachweislich ausgeschlachtet.2

Was Sonnabend nicht wusste oder wissen wollte: am 24. Januar 2006 verspielten Chapman und Joannides bei Christie´s ihren Kredit. Sie hatten als Gutachter einer in New York zu versteigernden „Michelangelo“-Zeichnung deren Attribution bombastisch gepriesen und ihren „finanziellen und ideellen Wert“ auf vier Millionen Dollar geschätzt, obwohl das Auktionshaus von der Welt am Sonntag und von dpa darüber informiert war, dass Michelangelo sich zu keiner Zeit Giulio Clovios Zeichenstil angeeignet hatte. Christie´s beharrte zwar auf der Michelangelo-Attribution, aber die scharfäugigen Michelangelo-Fans im Versteigerungssaal rümpften angesichts der die Blattschauseite dominierenden grobianischen Schwarzkreidestudie eines aus den Fugen geratenen Männerrumpfs die Nase.3

Dass sich im Nachhinein ein Käufer fand, dem das Blatt immerhin noch siebenhunderttausend Dollar wert war, machte den Verlust von drei Millionen dreihunderttausend leider nicht wett. 

Was Sonnabend natürlich bestens kennt, ist Kia Vahlands Rezension seiner Ausstellung. Betitelt „Ein Feuer, das nicht sein durfte. Das Frankfurter Städel zeigt fragwürdige Michelangelo-Zeichnungen, um ein eigenes Blatt dem Meister zuzuordnen“, erschien sie in der Süddeutschen Zeitung am 21. April 2009. Schon am folgenden Tag kam eine erste Sonnabendliche Quittung. Allerdings nicht in der Süddeutschen und nicht direkt auf Vahlands Rezension bezogen, sondern in der Frankfurter Rundschau und unter dem kuriosen Titel „Zentraler Irrtum / Zu Perrigs Vorwürfen gegen das Städel“.

Diesem Donnertitel zufolge muss sich Sonnabend, der neue Leuchtturm der Michelangelo-„Forschung“, über Nacht als Personifikation des Städels geoutet haben. Hatte sich das Städel-Personal en bloc durch „Perrigs Vorwürfe“ zur beleidigten Leberwurst erklärt?  Was aber hatte Perrig denn dem Städel vorgeworfen?

Da Sonnabend sich nicht getraute, es zu benennen, kam ihm die Redaktion der Frankfurter Rundschau mit einer „Zur Sache“ betitelten Randglosse zu Hilfe: „Der Kunsthistoriker Alexander Perrig, der sich seit über fünfzig Jahren mit Michelangelo beschäftigt, hat sich jetzt im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung zu Wort gemeldet. Er bezweifelt Zuschreibungen.“

Das tut er in der Tat seit über fünfzig Jahren. Allerdings war das Opfer seiner Zweifel noch nie eine Zuschreibung, für deren Sakrosanktheit die von Sonnabend repräsentierte Städel-Belegschaft, „zentraler Irrtum!“ schreiend, die Hand ins Feuer legte. Auch konnte Perrig sich schon am 22. April 2009, beim Lesen der Sonnabendlich rundschauenden Reaktion nicht erinnern, sich jemals „im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung zu Wort gemeldet“ zu haben. Stattdessen hatte er sich erlaubt, der Einladung Kia Vahlands zu einem gemeinsamen Rundgang durch Sonnabends heilige Halle zu folgen. Dabei wurden beide von Sonnabend in flagranti ertappt, als sie vor jenem mit zwei Federzeichnungen besiedelten British-Museum-Blatt standen, auf dem Michelangelo die schriftliche Mahnung hinterlassen hatte: „Zeichne, Antonio, zeichne, Antonio, zeichne und verlier keine Zeit“.4.

Sonnabend mischte sich unaufgefordert ein. Und da ihm sein Selbst als die Verkörperung des Städels galt, erschien ihm Kia Vahland  wohl als deren Äquivalent, d.h. als die zweibeinig vor ihm stehende Süddeutsche Zeitung, aus der heraus sich Perrig zu Wort meldete. Allerdings hatte dieser nichts Gescheiteres zu sagen, als dass die beiden Federzeichnungen nicht, wie von Chapman, Joannides, Sonnabend etc. gewünscht, Michelangelo zuschreibbar seien. Andernfalls wären sie ja der Grund, weswegen Antonio zu dem miserablen Schüler seines Meisters wurde, als den ihn sein Hasser Vasari und Vasaris auf dem „neuesten internationalen Forschungsstand“ stehende Papageien hinstellen.

„Leider ist er“ [Perrig] – so Sonnabend in der Frankfurter Rundschau – „der sowohl mündlichen als auch schriftlichen Einladung zu einer gemeinsamen Diskussion vor den Originalen nicht gefolgt (die mündliche wird an Perrigs hörschwachen Ohren wohl abgeprallt sein, die schriftliche kam dem Postboten mit Sicherheit abhanden). Er verweigerte sie zu meinem Bedauern auch in heftigem Ton, als ich ihn zufällig in der Ausststellung traf, während er der Journalistin der Süddeutschen Zeichnung [!] seinen Standpunkt erläuterte.“

Wer sich innerhalb von drei Wochen zum Michelangelo-Zeichnungskenner machen möchte, dem sei Sonnabends Frankfurter Rundschau-Artikel ans Herz gelegt. Darin findet er die fünf zu beachtenden Regeln.

Regel 1: Man debattiere mit Leitern graphischer Sammlungen von Sonnabend-Format, denn: „ohne Debatten auch kein Erkenntnisgewinn“.

Regel 2: Man meide Perrigsche Schriften; denn: „Perrigs Methode, die er übrigens ausschließlich auf Zeichnungen Michelangelos anwandte [!], wurde … innerhalb der Fachwelt nicht akzeptiert“.

Regel 3: Man verzichte „bei der Diskussion von Zuschreibungen“ niemals „auf subjektive Aspekte der Wahrnehmung“; denn: „Ein zentraler Irrtum [Perrigs] war sicherlich der Glaube, man könne bei der Diskussion“ auf solche verzichten.

Regel 4: Man besuche Ausstellungen wie die Sonnabendliche; denn diese „ermöglichen das sinnliche Erlebnis von zeichnerischer Qualität“.

Regel 5: Man studiere vor allem das dem Städel gehörige Michelangelo-Blatt mit den vielen Köpfen; denn dieses beweist, dass „das Städel es nicht nötig hat, sich eine Michelangelo-Zeichnung herbeizuschwindeln.“ Sonnabends Vorgänger im Städel hatten es wohl deshalb als „Michelangelo-Schule“ klassifiziert.

Sonnabends Predigten waren selbstverständlich an ein Massenpublikum adressiert. Deshalb brauchte der Prediger ihrer Moral nicht selber zu folgen. Ausgerechnet in den Monaten seiner Vorbereitung von Ausstellung und Katalog hatte er keinerlei Bedarf an „Erkenntnisgewinn“ durch „Debatte“. Zu jener Zeit bereitete im Städel der junge Andreas Schumacher, Verfasser der 2007 gedruckten summa-cum-laude-Dissertation Michelangelos Teste Divine – Idealbildnisse als Exempla der Zeichenkunst, seine berühmt gewordene Botticelli-Ausstellung vor, die, bestückt mit 80 Exponaten, am 13. November 2009 zu eröffnen war. Eine bessere Gelegenheit zu „Debatten“ und „Erkenntnisgewinn“ hätte Sonnabend nicht finden können, zumal ein guter Teil seiner eigenen Exponate, einschließlich des Städelschen Vielkopf- und des englischen Antonio-Blatts, in Schumachers Dissertation abgehandelt wird. Doch Sonnabend rechnete Schumacher zur Kaste der Unberührbaren, die „innerhalb der Fachwelt nicht akzeptiert“ werden dürfen, weil sie einfältig genug sind, „den Positionen Perrigs“ zu folgen.

Mit Christine Demele, dem unschuldigen Opfer dieser „Positionen“, hatte Sonnabend wenigstens Mitleid. Väterlich tröstete er sie in seiner zweiten Replik auf ihren Verriss mit den Worten: „Perrig hat in den 1970er Jahren einen zunächst sehr einleuchtenden methodischen Ansatz entwickelt, der mit graphologischer Akribie und detektivischem Spürsinn vorgeht, und der den Anspruch erhebt, das klassische kennerschaftliche Urteil durch eine ´objektivierte´ Kennerschaft zu ersetzen. Dieser Versuch wurde von einer eliten- und kapitalismuskritischen, vorrangig an der Universität angesiedelten Kunstwissenschaft begrüßt; ich selbst war als Student um 1980 in Hamburg hellauf begeistert davon. Aber vor dem Hintergrund meiner Erfahrung bei der Betreuung einer Museumssammlung würde ich die klassische Kennerschaft heute gerne wieder auf der Tagesordnung der Methodendebatten sehen, und zwar unvoreingenommen.“

Die Trostsuada entspricht ganz der Rolle des gestandenen Manns, der einem für noch Reue-fähig gehaltenen Mädchen die erhoffte Reue mit der Standarderklärung zu versüßen sucht, auch er selbst sei in seiner Jugend dem besagten Irrtum erlegen, von dem er sich jetzt dank seiner Erfahrung freigestrampelt habe. Natürlich hatte sich Sonnabend – im Unterschied zu seiner künftigen Kollegin Jutta Schütt – nie in eine Perrigsche Vorlesung oder Seminarsitzung verirrt, geschweige denn, sich darin durch Jauchzer bemerkbar gemacht. Aber das war auch nicht nötig, um die Rolle des väterlichen Trösters zu spielen. Hauptsache, dass das Mädchen inskünftig weiß, wo die Verkörperung wissenschaftlicher Weisheit sitzt.

Von alledem scheint der Verfasser des Wikipedia-Artikels nicht den Schimmer von Ahnung besessen zu haben. Wie aber kommt es, dass sich eine wikipediale Hoheit wie PasseVivant in diesen albernen Artikel verliebte? Ist der Liebhaber etwa des Artikels Verfasser?

Er hat, obwohl starrsinnig wie ein mittelalterlicher Inquisitor, immerhin – im Unterschied zum freundlichen SDKmac – einen wohlklingenden Namen. In Frankfurter Ohren klingt „PasseVivant“ ganz besonders schön, erinnert er doch an das erlauchte Frankfurter Hugenotten-Geschlecht der Passavant. Wer als Ganz- oder Halb-Frankfurter das Glück hatte, Zeuge von PasseVivants heldenhafter Verteidigung von dessen in „Martin Sonnabend“ zentriertem Lieblingsartikel zu werden, kommt gar nicht umhin, sich an den Berühmtesten des Geschlechts, an Johann David Passavant (1787–1861), den Kunsthistoriker und Inspektor des Städelschen Kunstinstituts, zu erinnern. Beansprucht dessen usurpatorischer Namensvetter mit seiner wikipedialen Denkmalschutzpolitik etwa denselben Ruhm? Dann täte er wohl gut daran, das Biogräpheln aufzugeben und statt lebende Zeitgenossen so darzustellen, als hätte er deren Bekanntschaft in Albträumen gemacht, beispielsweise einen Zeichnungskurs zu absolvieren.

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1   Martin Sonnabend, Michelangelo: Zeichnungen und Zuschreibungen – Drawings and Attributions, Petersberg (Michael Imhof Verlag) 2009, S. 8: „Seine [Sonnabends] außerordentliche Kennerschaft, sein geschulter Blick, sein Wissen im Bereich der italienischen Zeichnung als auch sein unermüdlicher Arbeitswille waren Basis und Ausgangspunkt dieses hochinteressanten Projekts.“ Da diese Belobigung in dem von Direktor Max Hollein signierten Vorwort steht, scheint sie auch dessen Urteil zu reflektieren. Doch unter Holleins Direktorat wurden alle Vorwörter zu Städelschen Ausstellungskatalogen von deren Verfassern geschrieben. Jedem eignet infolgedessen der individuelle Schreibstil der dem Vorwort folgenden Kommentare.

2   Siehe dazu Alexander Perrig, Das Vermächtnis des Don Giulio Clovio und die wundersame Vermehrung der Zeichnungen Michelangelos, Würzburg  (Verlag Königshausen & Neumann) 2014,  S. 245-254.

3    Das Blatt ist faksimiliert im dritten Band von Tolnays Corpus dei disegni di Michelangelo (Nr. 382).

4   Ebd. Nr. 240recto.

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Links zu Perrig

Antons Terry und John Wardroper, „Michelangelo: How many of the drawings are really his?“, The Sunday Times, 13. April 1975

Wolfgang Kemp, Rezension von: Alexander Perrig, Michelangelo-Studien I, Frankfurt-Bern 1976, in: kritische berichte, 5, 1977, Nr.1, S.34-42  <http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-kb-95521>

Karl Clausberg, „Michelangelo-Revision. Zeichnungswissenschaftliche Untersuchung“, Süddeutsche Zeitung, 12. Oktober 1977

William E. Wallace, Review of: Alexander Perrig, Michelangelo´s Drawings: The Science of Attribution in: Renaissance Quarterly, Vol. 45, 1992, No, 4, S. 857-859 <www.journals.uchicago.edu/doi/abs/10.2307/2862652>

Leo Steinberg, „With Perrig in Mind“, Re-Visionen – Zur Aktualität von Kunstgeschichte hg. v. Barbara Hüttel, Richard Hüttel und Jeanette Kohl, Berlin 2002, S. 1-2 und 277

Arne Karsten, Rezension von: Alessandro Nova und Anna Schreurs (Hgg.), Benvenuto Cellini. Kunst und Kunsttheorie im 16. Jahrhundert, Köln-Weimar-Wien 2003, in: sehepunkte 4 (2004), Nr.4  <www.sehepunkte.de/2004/04/3808.html>

Richard Dorment: „Whose lines are they anyway?“, The Telegraph, 21. 03. 2006  <www.telegraph.co.uk>Culture>Art>

Horst Bredekamp, „Ein Streit von Gewicht“, Die Zeit, 18. Dezember 2007, Nr.52 <http://www.zeit.de/2007/52/SM-Michelangelo-Neu>

Konstanze Crüwell: „Wie Michelangelo sich wundersam vermehrt. Alexander Perrig im Gespräch zur Städel-Ausstellung“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. 04. 2009, Nr.98, S. 41.   <https://fazarchiv.faz.net/fazDocument/saveSingleDoc/RMO_FAB200904282249178>

Wolfgang F. Kersten, Alois Köchl in Chicago. Soziale Erfahrung, University of Zurich. Zurich Open Repository and Archive, 2009  <http://www.zora.uzh.ch/31876/2/Köchl2009defV.pdf>

Der Umblätterer in: Süddeutsche Zeitung, 21.4.2010   <www.umblaetterer.de/2010/03/05/action-feuilleton-in-sachen-michelangelo/>

Alexander Perrig im Gespräch mit Hana Gründler und Toni Hildebrandt“, Rheinsprung 11, Februar 2012   <https://eikones.ch/fileadmin/documents/ext/publication/1099/1099_large.pdf> und <https://rheinsprung11.unibas.ch/fileadmin/documents/Edition_PDF/ausgabe_03.pdf.>

Charles A. Riley: Arthur Carter – Studies for Construction, New York 2012

Martina Michor: Der Kunstsachverständige,  Dissertation Wien 2013, S. 11

Franz Zelger: „Das Vermächtnis des ´kleinen Michelangelo´ – Wundersame Vermehrung“, Neue Zürcher Zeitung, 13. November 2014  <https://www.nzz.ch › Feuilleton › Bücher>

Kia Vahland: „Meister, die vom Himmel fallen“, Süddeutsche Zeitung, Nr. 227, 2. Oktober 2015, HF2, S. 13-15

Dietrich Seybold: „Alexander Perrig and the Planet of Zeichnungswissenschaft“, Microstory of Art. Online Journal for Art, Connoisseurship and Cultural Journalism, 2015  <http://www.seybold.ch/Dietrich/TheVirtualMuseumOfArtExpertise>